Kreistagswahlprogramm

Unser Landkreis Esslingen-Plan bis 2030

Der Wunsch nach dem Erhalt des sozialen Friedens, bezahlbarem Wohnraum, nach sicherenArbeitsplätzen, Bildungschancen, wohnortnaher Gesundheitsversorgung, verlässlicher Mobilität, einer lebenswerten Umwelt, einem ambitionierten Klimaschutz und einer angemessenen Grundversorgung eint uns im gesamten Landkreis Esslingen.

Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken
  • Wir fordern ein Ehrenamts-Ticket mit Vergünstigungen für Kultur, Sport und Freizeit im ganzen Landkreis Esslingen.
  • Wir stellen uns eine Gesellschaft vor, in der niemand auf Tafelläden angewiesen sein muss. Bis das erreicht ist, müssen Tafelläden gut ausgestattet werden.
  • Insbesondere gegen eine wachsende Kinderarmut müssen wir entschieden ankämpfen. Wir unterstützen die Kindergrundsicherung und fordern eine Übertragung auf Landkreis und Kommune: Leistungen sind zu bündeln, bürokratische Hürden abzubauen.
  • Um allen Kindern einen Zugang zu guter, ausgewogener und gesunder Ernährung zu ermöglichen, muss das Mensaessen an allen Schulen kostenlos sein. Hier steht das Land Baden-Württemberg in der Pflicht – wir brauchen daher eine öffentliche Forderung des Kreistags, um Druck auf die Landesregierung auszuüben.
  • Wir setzen uns für mehr Gleichberechtigung ein und fordern eine Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten der landkreiseigenen Betriebe, sowie auf der Amtsleitungs- und Dezernatsleitungsebene des Landratsamts.
  • In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt und etwa jede vierte Frau erfährt körperliche oder sexualisierte Gewalt in einer Ehe oder Partnerschaft. Zu einem besseren Schutz wollen wir die Frauenhäuser besser finanzieren und ausbauen. Ein weiteres Frauenhaus halten wir für sinnvoll.
  • Als Deutsche haben wir eine besondere Pflicht, Israel als den einzigen Schutzraum für Jüd:innen auf der Welt zu gewährleisten. Seit 1983 gibt es eine offizielle Partnerschaft zwischen der israelischen Stadt Givatayim und dem Landkreis Esslingen. Daher fordern wir den Jugendaustausch zu intensivieren und weitere Kooperationen mit der Stadt Givatayim auf allen Ebenen zu etablieren.
Demokratie stärken
  • Wir wollen das Aktionsprogramm für Demokratie und Toleranz fortsetzen und weiterentwickeln! Das Aktionsprogramm soll ein von der Zivilgesellschaft mitgetragenes dauerhaftes Netzwerk zur Unterstützung unserer Demokratie werden. Mit der niederschwelligen Förderung sollen insbesondere junge Menschen dazu eingeladen werden, eigene Ideen zur Stärkung der Demokratie einzubringen.
  • Wir unterstützen die Arbeit des Kreisseniorenrates.
  • Wir wollen die bestehende Jugendbeteiligungsform auf Landkreisebene ausbauen. Dies benötigt ein Budget und eine hauptamtliche Unterstützung. Grundlage müssen in jeder Kommune stattfindende Beteiligungsformate sein, in der Jugendkreis:räte gewählt werden können. Hierzu wollen wir auch die Stadtjugendringe und den Kreisjugendring stärken.
  • Die SMVen sind das demokratische Mitbestimmungsformat in allen Schulen. Wir wollen sie stärken und eine Vernetzung im Rahmen einer jährlichen SMV-Konferenz im Landkreis schaffen.
  • Kinder und Jugendbeteiligung erfordert verschiedene Formen und Formate, um unterschiedliche junge Menschen für die Demokratie und die Themen des Gemeinwesens zu sensibilisieren.
  • Wir kritisieren, dass die Expert:innen aus den Wohlfahrtsverbänden aus dem Sozialausschuss ausgeschlossen wurden. Das ist ein Rückschritt für die Beteiligung der Interessensverteter:innen und Betroffenen im Landkreis. Wir fordern, dass dieser Beschluss korrigiert wird.
Öffentlichen Nahverkehr stärken
  • Wir setzen uns für einen zuverlässigen, preiswerten und stark ausgebauten ÖPNV ein.
  • Wir fordern ein Solidarticket, wie in Stuttgart. Dieses soll 50% ermäßigt sein. Damit alle Menschen sich den öffentlichen Nahverkehr leisten können.
  • Bei der Ausschreibung der Linienbündel im Busverkehr achten wir auf faire Bedingungen für unseren heimischen Mittelstand. Die Mitarbeitenden müssen dabei tarifkonform bezahlt werden und die Fahrzeuge müssen möglichst mit erneuerbaren Energien angetrieben werden.
  • Erste Priorität hat nach wie vor eine Schienenverbindung vom Neckartal auf die Fildern.
  • Wir sind dafür, eine S-Bahn-Anbindung bis Weilheim an der Teck so schnell als möglich zu realisieren. Die Tälesbahn und die kleine Teckbahn sollen endlich ausgebaut und elektrifiziert werden.
  • Um den Güterverkehr so weit wie möglich auf der Schiene zu gewährleisten, sollen Gleisanschlüsse und öffentliche Verladegleise gefördert werden.
  • Wir befürworten eine Verlängerung der U5 von Leinfelden über Echterdingen Richtung Filderstadt sowie die Verlängerung der Stadtbahn von Ostfildern nach Esslingen.
  • Ziel muss der Aufbau eines verlässlichen 15-Minuten, besser noch 10-Minuten-Taktes bei Bus, Regional- und Stadt- und S-Bahn in unserer Region sein.
  • Wir unterstützen die zahlreichen Bürgerbusse im Landkreis weiter und wollen außerhalb der Stoßzeiten einen verstärkten Ausbau von On-Demand-Verkehren im ländlichen Raum.
  • Radwege attraktiver gestaltet, Fahrradabstellanlagen, Ladepunkte für E-Bikes, sowie Reparatur- und Entleihstationen ausgebaut werden. Schnellradwege sind dabei gleichermaßen gefragt, wie der Ausbau und die Bewerbung von Freizeit-Radwege-Angeboten.
  • Auf lange Sicht können wir uns die Gründung eines kreiseigenen Verkehrsträgers, der ähnlich wie die SSB in Stuttgart Ausschreibungen intern regelt, Angebote ausbaut und qualifizierte Fachkräfte mit guten Arbeitsbedingungen langfristig binden kann, vorstellen.
  • Wir begrüßen und unterstützen die Aktivitäten des Landkreises zur Förderung von Pilotprojekten wie der emissionsfreien Straßenmeisterei.
  • Wir fordern daher den Ausbau des elektrischen O-Bus-Netzes der Stadt Esslingen auf weitere Linien und Kommunen.
Klimaschutz verbessern
  • Der Landkreis und die Kommunen müssen in ihrer Vorbildfunktion zur Verwirklichung der Klimaschutzziele beitragen.
  • Die Verwaltung des Landkreises Esslingen muss daher möglichst bis spätestens 2035 klimaneutral werden.
  • Die Expertise der lokalen Wirtschaft wollen wir durch den Einsatz von Recyclingbeton und der Begrünung von landkreiseigenen Dächern nutzen.
  • Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass der Landkreis auf allen geeigneten öffentlichen Gebäuden bis 2025 Photovoltaikanlagen vorsieht. Auch die Nutzung von Freiflächen (insbesondere bei Parkplätzen) und landwirtschaftlichen Flächen (Agri-Photovoltaikanlagen) sowie von Windenergieanlagen soll durch den Landkreis unterstützt und gefördert werden.
  • Der Landkreis soll zudem seine Städte und Gemeinden entlasten und übergreifende Projekte initiieren, z.B. die Bündelung der kommunalen Wärmeplanung.
  • Bei allen Klimaschutzanstrengungen ist eine angemessene Beteiligung der Bevölkerung, der Kommunen, der Zivilgesellschaft sowie der (Land-)Wirtschaft sicherzustellen. Dies fördert die Akzeptanz der Maßnahmen und bindet die im Landkreis gegebenen vielseitigen Kompetenzen mit ein.
  • Die Klimaschutzagentur des Landkreises soll noch stärker den Fokus auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen in den jeweiligen Kommunen richten, z.B. die Förderung lokaler Energiegenossenschaften, um den Bürger:innen selbst eine Beteiligung an den Maßnahmen zu ermöglichen.
  • Der Erhalt unserer Streuobstwiesen stellt ein wichtiges Gut dar. Eine Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen soll reduziert und nur unter strengen Vorgaben zum Erhalt des Allgemeinwohls erfolgen.
  • Die Entsorgungsmöglichkeiten von Privathaushalten soll durch die Wiedereinführung der Öffnungszeiten am Samstag sowie zweier weiterer Öffnungstage wie auch eine mengenunabhängige Gebührenfreiheit beim Kompostwerk gefördert und Anreize zur konsequenten Entsorgung erhalten werden.
  • Die Abfallentsorgung soll hierbei im Sinne der Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt werden. Die Förderung von landkreisweiten Mehrwegsystemen wollen wir unterstützen.
Medizinische Versorgung sicherstellen
  • Eine Reform unseres Gesundheitswesens ist aufgrund des Mangels an Fachkräften notwendig. Eine ausreichende medizinische, pflegerische wie akute Notfallversorgung in unserem Landkreis muss erhalten bleiben.
  • Wir halten es für falsch, dass Kliniken zwingend Profite machen müssen. Eine gute medizinische Versorgung sollte nicht allein von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen abhängig sein. Es muss verhindert werden, dass Kassensitze an Investoren verkauft werden.
  • Wir stehen klar zur kommunalen Trägerschaft unserer medius KLINIKEN gGmbH und wollen diese auch für die Zukunft sicherstellen. Dabei können wir uns eine noch engere Kooperation mit anderen Kliniken in unserer Nähe vorstellen.
  • Nicht nur die klinische Versorgung, sondern auch die generelle ausreichende Versorgung mit Ärzt:innen, allen voran Haus- und Kinderärzt:innen ist uns ein Anliegen. Um die medizinische Versorgung in der Fläche sicherzustellen, sind neue Kooperationen auch zwischen mehreren Gemeinden notwendig. Wir fordern vom Landkreis, diese Planungen kreisweit zu begleiten und zu moderieren und auch eigene Unterstützungsmöglichkeiten vorzunehmen. Auch eine kommunale Trägerschaft ist nicht auszuschließen.
  • Ärzt:innen in den Kommunen sollen so bspw. durch kommunal geförderte Gesundheitszentren unterstützt werden, diese können auch gemeinsam mit mehreren Gemeinden entstehen.
  • Zur gesellschaftlichen Teilhabe zählt die Verfügbarkeit einer passgenauen medizinischen Versorgung für Menschen mit Behinderung. Wir setzen uns hier für die Erweiterung der Kompetenzen und Zentren für Menschen mit Behinderung ein.
Chancengleichheit durch Bildung verbessern
  • Wir wollen die beste Bildung für alle Schüler:innen des Landkreises. Ohne Bildung gibt es keine Freiheit und keinen Zusammenhalt in der Gesellschaft.
  • Die beruflichen Schulen im Landkreis Esslingen bieten eine Vielzahl von schulischen und beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten. So werden Bildungschancen für Jugendliche geschaffen. Diese Möglichkeiten müssen noch mehr und besser bekannt gemacht werden.
  • Die SPD setzt sich für gute Rahmenbedingungen wie Barrierefreiheit, Schulsozialarbeit und Aufenthalts- und Verpflegungsmöglichkeiten an den beruflichen Schulen ein.
  • Wir werden die ganzheitliche, inklusive Bildung als Auftrag ernst nehmen und umsetzen. Dazu braucht es multi-professionelle Teams aus der Sonderpädagogik, Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und der Integrationshilfe. Familien, deren Kinder in die sonderpädagogischen Einrichtungen gehen, haben unsere besondere Solidarität und Unterstützung verdient. Wir wollen die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (kurz SBBZ) auch weiterhin stärken. Eine umfassende Inklusion bleibt unser Ziel. Aber nicht jedes inklusive Angebot ist für jedes Kind in seiner persönlichen Situation passend. Maßgabe muss die Orientierung am Individuum sein.
  • Eine konsequente Digitalisierung der schulischen Administration sowie die Stärkung der Medienkompetenz der Lehrer:innen ist notwendig.
  • Wir wollen die Lehrer:innen nicht nur unterstützen, sondern auch entlasten. Dafür muss die Administration der IT an den Schulen ein:e Digitalisierungs- Beauftragte:r notwendig. Diese:r soll die IT-Services an den Schulen übernehmen, damit Lehrer:innen ihrer wichtigsten Aufgabe gerecht werden können: dem Unterrichten.
junge Menschen stärken
  • Alle Angebote der Kinder- und Jugendarbeit, der Erziehungshilfe und der Jugendberufshilfe müssen noch enger verzahnt werden. Die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ist heute nicht mehr in diesen unterschiedlichen Säulen der Jugendarbeit getrennt abzubilden.
  • Den Kreisjugendring als freien Träger und verlässlichen Partner wollen wir stärken. Wir unterstützen die seit Jahrzehnten bestehende unabhängige Kinder- und Jugendarbeit, die in dieser Form landesweit einmalig ist. Wir stehen für eine Beibehaltung der großen Unterstützung für die offene Kinder- und Jugendarbeit, die Jugendverbandsarbeit sowie die Schulsozialarbeit.
  • Der Jugendhilfeausschuss, in dem Vertreter:innen aus der Kinder- und Jugendarbeit, sowie von verschiedenen Trägern zusammenkommen, soll wieder ein eigenverantwortlich beschließender Ausschuss werden.
  • Wir wollen die Kinder- und Jugendbeteiligung auf Landkreisebene sowie in jeder Kommune stärken. Verbindliche Strukturen aber auch vielseitige Formate der Beteiligung, die durch Fachkräfte begleitet werden, sollen weiterhin durch den Landkreis gefördert werden.
  • Die SPD im Landkreis Esslingen fordert einen verbindlichen Anspruch auf Freiflächen für junge Menschen (Innenflächen, wie Außenflächen), je nach Anzahl der Kinder- und Jugendlichen in der Kommune. Jugendliche gehören in die Mitte unserer Stadtgesellschaft. Wir fordern daher, diese Flächen nicht nur am Rande der Kommunen zu etablieren, sondern verteilt über das Stadtgebiet.
  • Als SPD im Landkreis Esslingen fordern wir eine aktive Vermittlerrolle des Landkreises zwischen den Kommunen, die von einer Schwimmhalle einer Kommune profitieren, um eine gemeinsame kostenintensive Sanierung und eine gemeinsame jährliche Unterhaltsfinanzierung beispielsweise in Zweckverbänden zu ermöglichen.
Alle Menschen müssen Teil unserer Gesellschaft sein
  • Barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen müssen selbstverständlich bei neuen Planungen mitgedacht werden.
  • Jedes Kind bekommt die Förderung, die es braucht!
  • Wir wollen überall dort, wo es für die Entwicklung des Kindes förderlich ist, passende inklusive Lösungen ermöglichen.
  • Wir treten für eine Stärkung und den Erhalt der spezifischen Fördermöglichkeiten in unseren Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) ein.
  • An den sonderpädagogischen Schulen in Kreisträgerschaft wollen wir die Ganztages- und Ferienbetreuung stärker ausbauen.
  • Verlässlichkeit ist zur Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung erforderlich. Daher ist eine verlässliche Schüler:innenbeförderung für die Zeitplanung der jungen Menschen wie der Eltern zwingend.
  • Die qualifizierten Angebote müssen finanziell für alle Eltern erschwinglich sein, um alle Kinder mitzunehmen und Eltern zu entlasten. Wir fordern das Land Baden-Württemberg auf, die Landkreise bei dieser Aufgabe spürbar zu entlasten, da es bisher nur eine Freiwilligkeitsleistung ist.
Digitalisierung voranbringen
  • Wir müssen das berufliche Schulwesen ständig an die sich wandelnden Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft anpassen, um die Grundlage für die Wirtschaftskraft und Funktionsfähigkeit des Landkreises zu erhalten. Wir wollen einen besonderen Fokus auf die Digitalisierung legen.
  • Es braucht eine konsequente Digitalisierung der schulischen Administration sowie eine konsequente Stärkung der Medienkompetenz der Lehrer:innen.
  • Wir wollen die Lehrer:innen nicht nur unterstützen, sondern auch entlasten. Daher ist für die Administration der IT an den Schulen ein:e Digitalisierungsbeauftragte:r erforderlich. Diese:r soll die IT-Services an den Schulen übernehmen, damit Lehrer:innen ihrer wichtigsten Aufgabe gerecht werden können: dem Unterrichten.
  • Wir fordern eine Digitalisierungsagentur für den Landkreis Esslingen, um die komplexen Herausforderungen des Landkreises im Hinblick auf eine Digitalisierungs-Struktur zu meistern. Die Agentur kann Kommunen vernetzen, beraten und Prozesse beschleunigen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern
  • Wir setzen uns dafür ein, dass der Landkreis Esslingen Kinderbetreuungsmöglichkeiten in eigenen Einrichtungen schafft. Dazu können auch flexible Modelle wie Angebote des Tageselternvereins genutzt werden.
  • Wir setzen uns für den Ausbau von Kurzzeit-Unterbringungen von behinderten Kindern und Jugendlichen ein, um Familien in ihrem Lebensalltag zu entlasten.
  • Wir fordern für öffentliche Toiletten, alle Gebäude des Landkreises, sowie in den Schulen in Trägerschaft des Landkreises kostenlose Hygieneprodukte für Frauen.
  • Um die Attraktivität des öffentlichen Diensts zu erhöhen und den Fachkräftemangel entgegenzuwirken, soll die Flexibilität der Arbeitswelt in der Landkreisverwaltung gesteigert werden.
Bezahlbaren Wohnraum schaffen
  • Immobilien dürfen nach unserer Überzeugung nicht als Spekulations-Objekte missbraucht werden.
  • Wir fordern die Schaffung eines Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum, in dem der Landkreis mit allen Akteur:innen einen gemeinsamen Weg findet, für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. In diesem Zusammenhang könnte auch das Wohnraumakquise-Projekt des Landkreises Böblingen beispielgebend sein.
  • Weiterhin setzen wir uns für eine kreisweite Wohnbaugesellschaft ein, die gemeinsam mit den Kommunen für bezahlbaren Wohnraum sorgt.
  • Es soll gemeinsame Projekte mit den Hochschulen, Ausbildungsstätten und Unternehmen geben, um Wohnheime für Studierende und Auszubildende zu bauen. Wir forcieren dabei ein Miteinander von Azubis und Studierenden an, um Vorurteile abzubauen und eine stärkere Gemeinschaft zu fördern.
  • Der grassierende Leerstand im Landkreis ist dabei mit einer der Gründe, weshalb die Mieten immer weiter steigen. Dem erheblichen Leerstand im Landkreis Esslingen gilt es entgegenzuwirken. Deshalb soll das „Tübinger Modell“ mit Fördern und Fordern etabliert werden.
  • Wir fordern eine regelmäßige realistische Anpassung der Mietobergrenzen, die der Entwicklung des Wohnungsmarktes auch tatsächlich Rechnung trägt.
  • Wir unterstützen das Projekt „Tausche Bildung gegen Wohnen“. Dieses könnte Bildungs- und Wohnungsziele im Landkreis Esslingen fördern.
Bessere Versorgung im Alter
  • In unserer Gesellschaft alt zu werden, darf nicht zu einem sozialen und wirtschaftlichen Abstieg führen. Unsere älter werdende Gesellschaft benötigt eine gute Infrastruktur in einem vertrauten Wohnumfeld. Das bedeutet ausreichende Versorgung mit allen Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Auch medizinische Angebote wie zur Verfügung stehende Hausärzte, stationäre und ambulante Rehaeinrichtungen, Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen (beispielsweise für Demenz) und weitere Dienstleistungen sind hierfür erforderlich. Gerade durch eine breite ambulante Versorgung kann die Beteiligung am gesellschaftlichen Leben lange ermöglicht werden.
  • Es bedarf der verstärkten Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen. Eine Lösung könnte sein, Kurzzeit- und Pflegeplätze an den Kliniken anzusiedeln.
  • Die SPD im Landkreis Esslingen unterstützt alternative Wohnformen, gemeinschaftliche Wohnprojekte und Mehrgenerationenhäuser. Diese müssen barrierefrei und ökologisch nachhaltig konzipiert und finanziell erschwinglich sein.
  • Wir unterstützen die Arbeit des Kreisseniorenrats und sehen in ihm einen wichtigen Impulsgeber für die Gestaltung des Zusammenlebens im Alter!
Gerechte Unterbringung von Geflüchteten – Integration ermöglichen!
  • Die Unterbringung von Geflüchteten stellt für uns eine humanitäre Verpflichtung dar.
  • Das Land ist gefordert, vermehrt ausreichend Erstaufnahmeplätze zu schaffen und für einen reibungsloseren Ablauf in der Verwaltung zu sorgen.
  • Sprache bildet dabei eine wesentliche Grundlage für eine gelungene Integration. Daher ist die Sprachförderung durch Sprachkurse auszubauen. Weitere Bildungsangebote sollen kulturelle Unterschiedlichkeiten vermitteln und verständlicher machen.
  • Wenn Menschen arbeiten wollen und können und einen Arbeitgeber finden, dürfen keine weiteren Hürden aufgebaut werden.
  • Integration kann dabei weniger gut an den Stadträndern erfolgen, sie muss in der Mitte der Gesellschaft ermöglicht werden. Wir streben daher eine möglichst angemessene Unterbringung von Geflüchteten an und wollen unter allen Umständen die Unterbringung an Stadträndern sowie in provisorischen Unterkünften vermeiden. Eine dezentrale und vielfältigere Unterbringung der Geflüchteten bleibt unser Ziel.
  • Wir fordern die Zwischenanmietung von Wohnungen durch die Kommunen oder den Landkreis, um bestehende Leerstands-Potenziale zu nutzen.
Kultur stärken
  • Kultur ist systemrelevant. Sie ist identitätsstiftend, fördert den Fortschritt, stärkt Toleranz und ist ein wichtiger Baustein für die Bildung von Jung bis Alt.
  • Die SPD im Landkreis Esslingen setzt sich dafür ein, dass alle Menschen am kulturellen Leben teilhaben können, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Vermögen.
  • Die SPD im Landkreis Esslingen setzt sich dafür ein, regionale Kulturschaffende zu unterstützen und kulturelle Angebote für alle Bürger:innen zu schaffen.
  • Wir unterstützen die weitere Entwicklung unseres Freilichtmuseums in Beuren.
  • Als Teil der eigenen Kunstförderung für lokale Künstler:innen unterhält der Landkreis Esslingen seit vielen Jahrzehnten eine eigene Kunstsammlung lokaler Künstler:innen. Wir wollen diese Sammlung weiter fördern.
  • Wir benötigen besser interkommunal abgestimmte Programme und mehr Vielfalt in der kulturellen Landschaft. Eine Koordinierung durch den Tourismusverband Schwäbische Alb ist hierfür der richtige Ansatz.
Wirtschaftsstandort Landkreis Esslingen stärken
  • Wir wollen den Standort stärken und die notwendige Transformation durch Dekarbonisierung, demografischen Wandel und Digitalisierung zur Chance für unseren Landkreis gestalten.
  • Wir setzen uns für Betriebswohnungen und Betriebskitas ein. Die öffentliche Hand soll diesbezüglich Vorbild sein.
  • Eine Förderung lokaler Startups soll zur Stärkung der Gründerkulturszene etabliert werden. Die Potenziale mit den im Landkreis ansässigen Hochschulen sollen durch Kooperationen noch besser genutzt werden.
  • Durch das Angebot von lokalen Handwerker:innen-Parkausweisen kann der Landkreis gemeinsam mit seinen Städten und Gemeinden zum Abbau von Bürokratie beitragen. Wir wollen diesen Parkausweis auf die gesamte Region Stuttgart ausweiten.
  • Wir setzen uns für den Ausbau der Neckarschleusen ein, damit längere Schiffe den Landkreis Esslingen erreichen. Dabei werden auch tausende Tonnen CO2 eingespart.
  • Insbesondere setzen wir uns für die Vermarktung und den Erhalt unserer Naherholungsflächen ein. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist als besonderes Markenzeichen im Landkreis Esslingen weiter zu stärken. Der nachhaltige Tourismus wird auch durch eine Zertifizierung als Fairtrade-Landkreis gestärkt.