Kreisparteitag der SPD im Kreis Esslingen

Vor der ehrwürdigen Kulisse des Alten Rathaus in Esslingen fand am 14. Mai der Kreisparteitag des SPD-Kreisverbandes Esslingen statt. Die Genossinnen und Genossen hatten sich die Arbeit und das Wirken der Hilfsorganisationen der Region als Thema gegeben.

Die „Blaulicht-Fraktion“ stand beim Kreisparteitag in Esslingens im Vordergrund. Der SPD-Kreisverband Esslingen hatte als Referent den Präsident der THW Bundesvereinigung, Martin Gerster (MbB) eingeladen.

Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, machte deutlich welchen Stellenwert die Arbeit der Hilfsorganisationen hat. Vor allem in Krisenzeiten, sei es durch Naturkatastrophen, Krieg oder andere Ereignisse, ist die Arbeit der Ehrenamtlichen unverzichtbar. In den derzeitigen Krisen müssten die Bewohner der Kommunen mitgenommen werden. Sehr dankbar sei er aber auch für die derzeitige Unterstützung der Bevölkerung in der „Ukraine-Krise“. Täglich würde neuer Wohnraum für die derzeit rund 500 Flüchtende, davon 40% Kinder, in Esslingen angeboten. In Bezug auf die natur- und klimabedingten Notfälle sieht man in den letzten Jahren, dass auch die Städte für das  veränderte Klima zukunftssicher gemacht werden müssten.

Der Präsident der THW Bundesvereinigung, Martin Gerster (MdB), beleuchtete in seiner Rede am Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal die Bedeutung unserer Hilfsorganisationen, in denen Hunderttausende, größtenteils ehrenamtliche Aktive, Dienst leisten. „Das ist so weltweit einzigartig!“. Stellvertretend für Alle präsentierten sich auf dem Kreisparteitag, das THW, das DRK, die Johanniter, die Malteser und die AWO. Martin Gerster, der für die SPD im Bundestag ist, betonte, dass die Ausrüstung der Rettungsdienste laufend auf den modernsten Stand gebracht werden muss, das gilt auch für die Kommunikationstechnik. Nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch die Bevölkerung muss sich mehr auf häufigere wetterbedingte Katastrophen einstellen. Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass wir wieder ein flächendeckendes Sirenenalarmsystem aufbauen werden? Wer weiß noch, was die verschiedenen Alarmtöne bedeuten? Wo gibt es noch funktionsfähige Schutzräume? Wie kommunizieren wir bei einem mehrtägigen Stromausfall? Wer hat heute noch Batterie-oder Kurbeltaschenlampen zu Hause. In japanischen Erdbebengebieten sei dies eine Selbstverständlichkeit, so Martin Gerster.

In der Sitzungspause gab es für alle Anwesenden ausführliche Gelegenheit sich bei den anwesenden Hilfsorganisationen zu Informieren. „Wir haben Marktstände eingerichtet damit alle Hilfsorganisationen ausreichend Gelegenheit haben sich zu präsentieren und mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen“ berichtet der Vorsitzende des Kreisverbands Simon Bürkle. „Wir wollen Informationen der Ehrenamtlichen, die wir heute aus erster Hand bekommen, in unsere Entscheidungen der Zukunft mit einbeziehen“ ergänzt Andreas Kenner, Landtagsabgeordneter aus Kirchheim.

Abschließend diskutierten die Genossinnen und Genossen das Thema Flugroutenänderung am Flughafen Stuttgart kontrovers. Auslöser war ein Antrag des Ortsvereins Wolfschlugen, der die Einstellung des Verfahrens und die Beibehaltung der bisherigen Flugroute zum Ziel hatte. In der Diskussion gab es zahlreiche Wortmeldungen für und wider des Antrags. Auch Stimmen, die forderten den Antrag zurückzuziehen wurden laut. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte der Kreisvorstand mehrere Veranstaltungen zum Thema durchgeführt. Sowohl eine Informationsveranstaltung mit dem Vorsitzenden der Fluglärmkommission als auch Online-Treffen zur Antragsdiskussion waren durchgeführt worden. Dennoch sahen sich einige Anwesende nicht ausreichend informiert. Schließlich wurde der Antrag mit vielen Enthaltungen und einer Mehrzahl an Gegenstimmen abgelehnt.

Die Vorsitzenden Barbara Fröhlich und Simon Bürkle beendeten den Kreisparteitag mit Dank an alle Anwesenden, vor allem an die Vertreterinnen und Vertreter der genannten Hilfsorganisationen. „In friedlichen Zeiten sind sie immer selbstverständlich zur Stelle“, so Barbara Fröhlich, „und dafür sind wir allen sehr dankbar“.